Betroffene weisen charakteristische widersprüchliche Denkmuster auf, die auch als »Schwarz-Weiß-Denken« bezeichnet werden. Häufig kommt es in sozialen Beziehungen zu einem raschen Wechsel von Idealisierung und Entwertung, eine bleibende Objektvorstellung/ein stabiles Bild des Gegenübers zu behalten, gelingt kaum. Das Selbstbild wechselt zwischen Minderwertigkeit bis hin zu Größenwahn.
Im Umgang mit anderen Menschen fällt es Betroffenen meist schwer, Nähe und Distanz zu regulieren. Dabei spielen die kontrastierenden Ängste vor Nähe und Ängste vor dem Alleinsein eine entscheidende Rolle. Es kommt vor, dass Betroffene andere kränken, auch unbewusst. Das kann eine Form der Autoaggression
darstellen, oder es kann durch Angst vor zu viel Nähe ausgelöst werden, weil ein Identitätsverlust befürchtet wird.
Durch die extreme Gefühlsverwirrung kann es zu impulsiven Handlungsweisen kommen, speziell bei so empfundener Kränkung sowie bei zwischenmenschlichen Konflikten. Solch sozial prekären Situationen wird individuell begegnet, zumeist jedoch hochaffektiv, ohne die Folgen zu bedenken. Insbesondere im Zusammenhang mit zwischenmenschlichen Konflikten sind neben Wutausbrüchen auch andere Reaktionsweisen möglich, wie z.B. Verachtung oder sozialer Rückzug/ Isolation. Konflikte werden daher häufig nur kurzfristig und unzureichend bzw. nicht dauerhaft gelöst. In einigen Fällen weisen »Borderliner« ein Muster von häufig wechselnden Sozialkontakten, auch im sexuellen Bereich auf. Es sind häufig Menschen, die selbst Missbrauchsopfer waren. Kontrollierendes bzw. beeinflussendes Verhalten anderen Menschen gegenüber sind weitere Charakteristika.